Wir als junge Generation der Gesellschaft im globalen Norden befinden uns erstmalig in einer Krise, die sich auf jegliche Bereiche des Lebens auswirkt. Shut Down. Von heute auf morgen – eine ungewohnte und verunsichernde Situation. Das neuartige Virus SARS-COV-2 wirft bei vielen Menschen die Frage der Entstehung auf. Welche Faktoren trugen für die Entstehung dieser Pandemie bei? Der Titel gibt einen Hinweis – everything is connected.
WissenschaftlerInnen gehen von einer Entstehung um den Wildtier Markt Huanan in Wuhan aus. Als Überträger konnten mit großer Wahrscheinlichkeit Fledermäuse identifiziert werden. Die Schuld tragen dabei jedoch nicht die Fledermäuse, sondern unser Umgang mit Tieren und deren Lebensräumen, der einer kapitalistischen Wirtschaftsweise zu Grunde liegt. Zum einen trägt der enge Kontakt und der Verzehr von Fleisch dazu bei, dass Erreger leicht übertragen werden können. Dieses Gefahrenbewusstsein ist innerhalb des unbedachten Umgangs verloren gegangen. Spätestens jetzt müssen wir uns um unser Verhältnis zu Tieren verstärkt Gedanken machen, denn nicht nur das neuartige Corona Virus ist auf tierischen Ursprung zurück zu führen. Viele der aktuell dem Menschen gefährlichen Erregern stammen von Tieren. Ebola Virus, SARS, MERS, Rabies, Nipah Virus, Hendra Virus. Drei von diesen Viren gelten laut WHO weiterhin als Pandemie gefährdet.
Des Weiteren ist unser Umgang mit natürlichen Ressourcen ebenfalls ein Faktor, der die Übertragung von Viren vom Tier zum Menschen fördert. Wo der Mensch Wälder abholzt, um Boden für die Nahrungsmittelproduktion zu schaffen, müssen sich Tiere neuen Lebensraum erschließen – gleiches gilt für Erreger. Ähnlich verhält es sich zu großen Bauvorhaben, für deren Umsetzung ebenfalls Lebensraum gerodet und verändert wird. Neben anderen sozial-ökologischen Folgen, trägt die zunehmende Ausbreitung und Zerstörung von Wildhabitaten somit einen erheblichen Teil dazu bei,, dass Viren auf den Menschen übertragen werden, die sonst nicht die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Wir schaffen diese Möglichkeiten selbst: ForscherInnen gehen davon aus, dass Viren innerhalb ungestörter Lebensräume in milder Weise innerhalb der Art weiter zirkulieren. Sobald jedoch dieses Gleichgewicht gestört ist und enger Kontakt zu Menschen besteht können die Viren aufgrund von Mutation auf den Menschen übertragen werden. Auch die Massenproduktion von Fleisch auf engstem Raum bietet einen geeigneten Ausbreitungsraum für Viren und mit dem Verzehr des Fleisches und dem Kontakt zum Menschen eine ernst zu nehmende Möglichkeit der Übertragung von tödlichen Viren.
In der Schule lernen wir, dass in Ökosystemen kleinste Änderungen an ganz anderen Stellen größte Auswirkungen haben können. Viele von diesen Folgen sind nicht unmittelbar nachzuvollziehen oder zu begreifen. SARS-COV-2 und andere Viren zeigen die Interkonnektivität von globalen Ökosystemen auf desaströse Art und Weise.
Klar ist, diese Pandemie wird vermutlich erst mit der Bereitstellung einer wirksamen Impfung enden. Viele weitere Impfungen, die wir in uns tragen, schützen uns vor zoonotischen Viren, die für uns so gefährlich sind. Auch jetzt liegen Hoffnungen in einer schnellen technischen Entwicklung des Impfstoffes. Diese technische Lösung mag uns Ruhe und ein Stück alte Normalität wieder schenken, doch ist dies auch eine Verlagerung des Problems. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von weiteren noch unbekannten, tödlicheren Viren ist sehr hoch. Sollten wir bis zu einem weiteren Ausbruch warten und erst dann agieren? Nein, dies ist keine Strategie die zu einer Sicherung globaler menschlicher Gesundheit führt. Eine ernst gemeinte Problemlösung muss schon jetzt in der Ursachenbekämpfung liegen, statt in technischen Lösungswegen einen Ausweg zu suchen. Nur so kann eine größtmögliche Sicherheit gewährleistet und die Gefahr von weiteren Ausbrüchen minimiert werden.
Die jetzige Krise nimmt ein schreckliches Ausmaß an, wie es nicht vorher gesehen werden konnte. Dennoch können wir jetzt mit großer Sicherheit sagen, dass an einem gewissen Punkt die Krise überwunden sein wird – ein kleiner Lichtblick in diesen schwierigen Zeiten. Was würde jedoch passieren, wenn dieser Lichtblick einfach nicht da ist? Ein dystopisches Bild zeichnet sich ab – kein Mensch würde so leben wollen. Eine Gesellschaft in der Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren und auf der Flucht sind, Böden soweit degradieren, dass kein Lebensmittelanbau mehr möglich ist, Verknappung und Verschmutzung von Trinkwasser, Kriege um Ressourcen und eine Ausweitung von schon jetzt vorhandener Ungerechtigkeit.
Sozial-ökologische Krisen finden nicht erst in der Zukunft statt, sie sind bereits Teil der Gegenwart! Auch die Corona Krise ist neben dem Verhalten des Menschen, auf ökologische Faktoren zurück zu führen. Bei dieser aktuellen spürbaren Krise gerät der menschengemachte Klimawandel in den Hintergrund. Eine fatale Entwicklung! Denn bei einer Weiterführung des Status quo drohen weitere lebensbedrohliche Krisen. In breiten Teilen des globalen Südens sind die Folgen des Klimawandels bereits jetzt deutlich spürbar. Für uns in Europa hingegen noch verhältnismäßig gering zu spüren, was zu einem Verkennen der drohenden Gefahr durch Klimawandel und Artensterben beiträgt. In dem Moment, in dem sich in Europa oder anderen Industriestaaten die Auswirkungen der Klimakrise oder des Verlustes von Biodiversität stärker bemerkbar machen, ist es bereits zu spät, um darauf zu reagieren. Sind gewisse Kipppunkte erreicht, sind diese unumkehrbar.
Die aktuelle Pandemie zeigt deutlich die Zusammenhänge, die durch eine wachstumsorientierte Gesellschaft entstanden sind. Alles ist im globalen Ökosystem verbunden – das schließt auch den Menschen mit ein. Dieses Bewusstsein scheint mit zunehmender Technisierung und dem Streben nach wirtschaftlichem Wachstum größtenteils verloren gegangen zu sein. Doch ist es dieser Zusammenhang, den wir begreifen müssen, um zukünftigen Krisen vorzubeugen und verhindern zu können. Reaktion ist jedoch kein wirksames Mittel zur Krisenprävention und -bewältigung. Es braucht Aktion für eine lebenswerte Zukunft!
Dabei gilt es nun in diesen turbulenten Zeiten moral- und gerechtigkeitsbasierte Entscheidungen zu treffen. Für die Umsetzung bedarf es jetzt Mut, Entschlossenheit und Solidarität von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft - für die Gestaltung einer gerechten und resilienten Gesellschaft.
WissenschaftlerInnen gehen von einer Entstehung um den Wildtier Markt Huanan in Wuhan aus. Als Überträger konnten mit großer Wahrscheinlichkeit Fledermäuse identifiziert werden. Die Schuld tragen dabei jedoch nicht die Fledermäuse, sondern unser Umgang mit Tieren und deren Lebensräumen, der einer kapitalistischen Wirtschaftsweise zu Grunde liegt. Zum einen trägt der enge Kontakt und der Verzehr von Fleisch dazu bei, dass Erreger leicht übertragen werden können. Dieses Gefahrenbewusstsein ist innerhalb des unbedachten Umgangs verloren gegangen. Spätestens jetzt müssen wir uns um unser Verhältnis zu Tieren verstärkt Gedanken machen, denn nicht nur das neuartige Corona Virus ist auf tierischen Ursprung zurück zu führen. Viele der aktuell dem Menschen gefährlichen Erregern stammen von Tieren. Ebola Virus, SARS, MERS, Rabies, Nipah Virus, Hendra Virus. Drei von diesen Viren gelten laut WHO weiterhin als Pandemie gefährdet.
Des Weiteren ist unser Umgang mit natürlichen Ressourcen ebenfalls ein Faktor, der die Übertragung von Viren vom Tier zum Menschen fördert. Wo der Mensch Wälder abholzt, um Boden für die Nahrungsmittelproduktion zu schaffen, müssen sich Tiere neuen Lebensraum erschließen – gleiches gilt für Erreger. Ähnlich verhält es sich zu großen Bauvorhaben, für deren Umsetzung ebenfalls Lebensraum gerodet und verändert wird. Neben anderen sozial-ökologischen Folgen, trägt die zunehmende Ausbreitung und Zerstörung von Wildhabitaten somit einen erheblichen Teil dazu bei,, dass Viren auf den Menschen übertragen werden, die sonst nicht die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Wir schaffen diese Möglichkeiten selbst: ForscherInnen gehen davon aus, dass Viren innerhalb ungestörter Lebensräume in milder Weise innerhalb der Art weiter zirkulieren. Sobald jedoch dieses Gleichgewicht gestört ist und enger Kontakt zu Menschen besteht können die Viren aufgrund von Mutation auf den Menschen übertragen werden. Auch die Massenproduktion von Fleisch auf engstem Raum bietet einen geeigneten Ausbreitungsraum für Viren und mit dem Verzehr des Fleisches und dem Kontakt zum Menschen eine ernst zu nehmende Möglichkeit der Übertragung von tödlichen Viren.
In der Schule lernen wir, dass in Ökosystemen kleinste Änderungen an ganz anderen Stellen größte Auswirkungen haben können. Viele von diesen Folgen sind nicht unmittelbar nachzuvollziehen oder zu begreifen. SARS-COV-2 und andere Viren zeigen die Interkonnektivität von globalen Ökosystemen auf desaströse Art und Weise.
Klar ist, diese Pandemie wird vermutlich erst mit der Bereitstellung einer wirksamen Impfung enden. Viele weitere Impfungen, die wir in uns tragen, schützen uns vor zoonotischen Viren, die für uns so gefährlich sind. Auch jetzt liegen Hoffnungen in einer schnellen technischen Entwicklung des Impfstoffes. Diese technische Lösung mag uns Ruhe und ein Stück alte Normalität wieder schenken, doch ist dies auch eine Verlagerung des Problems. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von weiteren noch unbekannten, tödlicheren Viren ist sehr hoch. Sollten wir bis zu einem weiteren Ausbruch warten und erst dann agieren? Nein, dies ist keine Strategie die zu einer Sicherung globaler menschlicher Gesundheit führt. Eine ernst gemeinte Problemlösung muss schon jetzt in der Ursachenbekämpfung liegen, statt in technischen Lösungswegen einen Ausweg zu suchen. Nur so kann eine größtmögliche Sicherheit gewährleistet und die Gefahr von weiteren Ausbrüchen minimiert werden.
Die jetzige Krise nimmt ein schreckliches Ausmaß an, wie es nicht vorher gesehen werden konnte. Dennoch können wir jetzt mit großer Sicherheit sagen, dass an einem gewissen Punkt die Krise überwunden sein wird – ein kleiner Lichtblick in diesen schwierigen Zeiten. Was würde jedoch passieren, wenn dieser Lichtblick einfach nicht da ist? Ein dystopisches Bild zeichnet sich ab – kein Mensch würde so leben wollen. Eine Gesellschaft in der Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren und auf der Flucht sind, Böden soweit degradieren, dass kein Lebensmittelanbau mehr möglich ist, Verknappung und Verschmutzung von Trinkwasser, Kriege um Ressourcen und eine Ausweitung von schon jetzt vorhandener Ungerechtigkeit.
Sozial-ökologische Krisen finden nicht erst in der Zukunft statt, sie sind bereits Teil der Gegenwart! Auch die Corona Krise ist neben dem Verhalten des Menschen, auf ökologische Faktoren zurück zu führen. Bei dieser aktuellen spürbaren Krise gerät der menschengemachte Klimawandel in den Hintergrund. Eine fatale Entwicklung! Denn bei einer Weiterführung des Status quo drohen weitere lebensbedrohliche Krisen. In breiten Teilen des globalen Südens sind die Folgen des Klimawandels bereits jetzt deutlich spürbar. Für uns in Europa hingegen noch verhältnismäßig gering zu spüren, was zu einem Verkennen der drohenden Gefahr durch Klimawandel und Artensterben beiträgt. In dem Moment, in dem sich in Europa oder anderen Industriestaaten die Auswirkungen der Klimakrise oder des Verlustes von Biodiversität stärker bemerkbar machen, ist es bereits zu spät, um darauf zu reagieren. Sind gewisse Kipppunkte erreicht, sind diese unumkehrbar.
Die aktuelle Pandemie zeigt deutlich die Zusammenhänge, die durch eine wachstumsorientierte Gesellschaft entstanden sind. Alles ist im globalen Ökosystem verbunden – das schließt auch den Menschen mit ein. Dieses Bewusstsein scheint mit zunehmender Technisierung und dem Streben nach wirtschaftlichem Wachstum größtenteils verloren gegangen zu sein. Doch ist es dieser Zusammenhang, den wir begreifen müssen, um zukünftigen Krisen vorzubeugen und verhindern zu können. Reaktion ist jedoch kein wirksames Mittel zur Krisenprävention und -bewältigung. Es braucht Aktion für eine lebenswerte Zukunft!
Dabei gilt es nun in diesen turbulenten Zeiten moral- und gerechtigkeitsbasierte Entscheidungen zu treffen. Für die Umsetzung bedarf es jetzt Mut, Entschlossenheit und Solidarität von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft - für die Gestaltung einer gerechten und resilienten Gesellschaft.
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