Da ich selbst viele Jahre lang ausserhalb des Systems gelebt habe und damit ganz glücklich war, habe ich genug Zeit gehabt ein anderes System zu entwickeln. Doch wie sieht dieses konkret aus?
Gemeinschaftseigentum statt Privateigentum

Zuerst einmal gäbe es kein Privateigentum, sondern Gemeinschaftseigentum und zwar deshalb, weil zu viel Schindluder mit Besitz von Grund und Boden sowie Immobilien getrieben wurde. Weil die Menschen nicht genug zu Essen anbauen konnten und deshalb vielerorts an Hunger starben. Weil Immobilienhaie Häuser aufkauften, sie herrichteten und wesentlich teurer verkauften oder vermieteten. Weil manche Menschen überhaupt keinen Wohnraum für sich zur Verfügung hatten... Die Gründe sind vielfältig. Dafür bekommt jeder Mensch das Recht auf eine für ihn geeignete Unterkunft, die seinen Bedürfnissen entspricht.
Recht eines jeden Menschen auf eine Unterkunft

Es wäre ein verbrieftes Recht eines jeden Menschen, irgendwo auf der Welt an dem Platz, an dem die Person gerne leben und wohnen möchte, einen Wohnraum für sich und seine Familie in Anspruch zu nehmen. Ein Rat, dessen Teilnehmer*innen keine eigennützigen Interessen verfolgen, würde über die Vergabe von Wohnraum entscheiden. Im Grunde würde sich erst einmal nicht viel ändern, da davon ausgegangen werden kann, dass die Menschen an dem Ort ihrer Wahl jetzt schon leben.
Platz für Gäste

An allen Orten würde es auch Wohnraum für Menschen geben, die reisen oder nomadisch leben. Solche Feriendomizile würden ebenfalls von einer Gruppe von Leuten oder zuständigen Einzelpersonen relativ unbürokratisch nach Bedarf vergeben. An allen Orten gibt es einfach solche Menschen, die Ansprechpartner sind, sich um den Wohnraum kümmern, sowohl um seine Vermittlung als auch dass er jedes mal wieder in einem guten Zustand verlassen wird, sich um die Reparaturen kümmern, Reinigung, Bettwäsche etc.
Grund und Boden

Der Grund und Boden abgesehen von den Immobilien ist ebenfalls in gemeinsamer Hand. Je nach den Bedürfnissen und dem Angebot wird auch hier geschaut, dass möglichst jede Person, die das möchte, ein Stück Land zur eigenen Kultivierung zur Verfügung hat. Wer lieber in Gemeinschaftsgärten mit anderen mitgärtnert, tut dies in den zukünftig allerortens vorhandenen Gemeinschaftsgärten.
Gefertigte Produkte

Die Produkte, die angefertigt werden erfüllen alle einen relativ hohen Qualitätsstandard. Es wird nichts mehr wie bisher mit eingebauten Schwachstellen fabriziert, weil allen Bodenschätzen ein hoher Wert beigemessen wird und man der Materie an sich eine gewisse Achtung entgegenbringt, die dafür sorgt, dass man nicht achtlos mit ihr umgehen möchte. Das heisst in der Praxis, dass die geplante Obsoleszens, das heisst der willentliche einbau von Schwachstellen in jedem Gerät komplett abgeschafft wird, weil sie grundsätzlich auf dem ganzen Planeten nicht mehr erlaubt ist.
Fairer Preis ohne Subventionen

Die Produkte haben einen fairen Preis so lange bis die Lösung da ist ohne Geld leben zu können. Es gibt überhaupt keine Subventionen mehr, weil bisher zu viele ökologisch nicht sinnvolle Produkte gefördert wurden. Wenn überhaupt etwas gefördert wird, dann nur Produkte des täglichen Bedarfs, die zu 100 % ökologisch sinnvoll sind. Also nichts mehr, was nicht hundertprozentig biologisch ist.
Keine Ausbeutung

Es gibt auch keine Ausbeutung mehr. Billigläden mit Kleidung aus ausbeuterischer Produktion sind nicht mehr erlaubt, sondern nur noch Produkte zu menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen mit fairen, das heisst gehobenen Preisen.
Kein Profit

Es kann auch kein Profit mehr für private und eigennützige Zwecke von den Unternehmen abgezweigt werden. Profit wird in die Unternehmen reinvestiert und es wird unter alle Arbeiter*innen aufgeteilt..
Tauschwährung ohne Zins und Zinseszins
Das Ziel ist eine Welt ohne Geld, in der alles, was ein Mensch braucht kostenfrei zu ihm oder ihr kommt. Auf dem Weg dorthin ist es sinnvoll, eine Tauschwährung zu benutzen, die nicht die negativen Folgen des bisherigen Finanzsystems aufweist. Die negativen Folgen des bisherigen Finanzsystems sind, dass Zins und Zinseszins manche Menschen immer reicher und viele andere immer ärmer macht. Ausserdem wird zu viel der Natur und Umwelt durch Geld zerstört. Da wir einen kompletten Paradigmenwechsel hin zur Bewahrung der Schöpfung brauchen und das bisherige Geldsystem in unglaublichem Ausmass zur Umweltzerstörung weltweit beigetragen hat, ist ein Finanzsystem ohne Zins und Zinseszins vonnöten. Es kann also nur um eine Tauschwährung gehen, die keinen Zins und Zinseszins aufweist, um ein gesünderes System für den Planeten zu schaffen.
Bedingungsvolles Grundeinkommen

Wenn wir diese kreiert haben, dann bekommt jede erwachsene Person 1000 Anteile dieser neu geschaffenen Tauschwährung. Kinder bekommen bis auf Weiteres erst einmal die Hälfte. Anders als beim bedingungslosen Grundeinkommen handelt es sich hier um ein bedingungsvolles Grundeinkommen, das auf der Annahme basiert, dass wenn es bedingungslos wäre, wichtige Arbeiten nicht mehr verrichtet werden würden. Durch das bedingungsvolle Grundeinkommen schaffen wir Abhilfe. Jede teilnehmende Person, die dies aus gesundheitlichen Gründen vermag und kann, bringt sich an fünf Tagen pro Woche mit einer produktiven Tätigkeit in die umliegende Gemeinschaft oder die Weltengemeinschaft ein. Das heisst, jede Person achtet selbst darauf, dass sie diesen Zeitrahmen in etwa einhält, um eine notwendige Tätigkeit, die entweder dem Umliegenden oder dem grossen Ganzen dient auszuführen. Das heisst, dass wenn jemand sich normalerweise künstlerisch ausdrückt und engagiert, dies genauso zählt. Im Grunde schauen die Leute selbst, dass sie „das Soll“, also die empfohlene Zeit von eineinhalb bis zwei Stunden am Tag erfüllen.
Pool mit Tätigkeiten

Es gibt einen Pool von zu verrichtenden Tätigkeiten, in dem jede(r) selbst schauen kann, was er oder sie gerne machen möchte. Diese Liste kann an kleinen Orten beispielsweise in handschriftlicher Form sein oder als Liste im Internet oder als App. Von Woche zu Woche kann die gewählte Tätigkeit geändert werden, allerdings mit einer Vorlaufzeit von einer Woche, damit neue Menschen für die zu verrichtende Tätigkeit gefunden werden können. Das kann zum Beispiel das Putzen der Toiletten oder die Pflege der Grünanlagen sein. Die Menschen werden in die Tätigkeiten eingewiesen und es wird hin und wieder auch geschaut, ob alles in Ordnung gegangen ist bei der Ausführung, aber nicht wie heute in Form von Kontrolle, sondern eher, um die Person dabei zu unterstützen, und zu motivieren, die Tätigkeit zur Zufriedenheit aller durchzuführen.
Täglicher Ausgleich zum Erhalt des leiblich-seelisch-geistigen Gleichgewichts
Der Mensch braucht Bewegung. Mangelnde Bewegung ist eine der Hauptursachen der meisten Erkrankungen. Deshalb wird jeder Mensch dazu motiviert, sich täglich zu bewegen, zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Unsere Empfehlung ist, dies zwei Stunden am Tag zu tun. Das ist zugleich ein Ausgleich, um das leiblich-seelisch-geistige Gleichgewicht zu fördern und bleibende Gesundheit bis ins hohe Alter zu erreichen. Diese Zeit kann auch zu der für die Menschen so wichtigen spirituellen Anbindung führen, die Quintessenz einer jeglichen Religion ist. Es kann meditiert werden, Yoga gemacht, gebetet oder in den heiligen Schriften gelesen. Jeder wird etwas finden, was für sie oder ihn passt, um einen Ausgleich und eine spirituelle Anbindung zu erreichen.

Zeit, um sich gesund zu ernähren

Es wird darüberhinaus genug Zeit bleiben, um sich gesund zu ernähren und Nahrung frisch zuzubereiten, denn industrialisierte Nahrung ist ebenfalls ein Grund für viele Krankheiten, da der Körper dadurch übersäuert wird.
Zeit für hilfsbedürftige Menschen

Es wird auch viel mehr Zeit für jeden geben, um sich um die Belange von hilfsbedürftigen Menschen wie ältere Menschen, Kranke, Behinderte und Kinder zu kümmern, besonders diejenigen, die zur Familie gehören. Sie werden nicht mehr in dem Mass wie heute in Heime abgeschoben werden müssen, weil den Menschen wieder Zeit bleibt, sie zu versorgen.
Das „zwei-Stunden-pro-Tag-System“

Ich nenne das System auch gerne das zwei-Stunden-pro-Tag-System, denn es wird ungefähr zwei Stunden am Tag etwas Produktives getan (die Wochenenden sind ausgenommen), etwa zwei Stunden etwas für das leiblich-seelisch-geistige Gleichgewicht getan, zwei Stunden Essen zubereitet und eventuell noch zwei Stunden für hilfsbedürtige Menschen je nach Bedarf.
Gegenüberstellung zum heutigen System

Dieses steht dem heutigen System des acht Stunden pro Tag Arbeitens, sich nicht genügend bewegen, sich nicht gesund ernähren und sich nicht genug um hilfsbedürftige Menschen kümmern, die oft in Heime abgeschoben werden gegenüber.
Was noch?

Hier möchte ich eine Reihe von Dingen nur namentlich nennen, die Teil des Systems sind, aber an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden, weil es hier in diesem Papier als Fokus um den Umgang mit Grund und Boden und mit produktiver Tätigkeit geht, also dem, was früher als Arbeit bezeichnet wurde.
Rein biologische Landwirtschaft in Mischkulturen statt Monokulturen
Nutzung ausschliesslich erneuerbarer Energien
Keine Individualwerbung mehr
Ausschliesslich biologisch abbaubare Wasch- und Reinigungsmittel
Komplettrecycling von Verpackungen
Weitgehend vegetarische Ernährung zum Erhalt der restlichen Wälder, Stoppen des
Hungers in der Welt, der Tierquälerei, der Verschwendung von Ressourcen ...
Teilautos und Car-Sharing statt Privatfahrzeugen
Was gibt es konkret jetzt zu tun?

Es geht darum, eine geeignete Rechtsform zu finden, wo zum einen die Immobilien und Grundstücke von den Menschen aufgenommen werden können, die sich an das System anschliessen und die auf Privatgrundeigentum verzichten möchten.
Es geht hier im Grunde um Commons. Nach Silke Helfrich, einer Expertin für Commons, bei der ich schon einen Mehrtagesworkshop absolviert habe, gibt es für all die Belange noch keine geeignete Rechtsform, sondern es müsste erst eine ausgetüftelt werden. Für Immobilien bieten sich beispielsweise Genossenschften an. Stiftungen sind zu sehr festgeschrieben und in Stein gemeisselt, so dass uns davon abgeraten wurde. Ein Verein wäre eine Möglichkeit.
Ausserdem sind Mitstreiter*innen vonnöten, die hinter der Idee stehen und sie tatkräftig umsetzen wollen. Die dabei selbst das System der eineinhalbb bis zwei Stunden pro Tag Einsatz für die gemeinsamen Belange einbringen möchten, einem täglichen Ausgleich für sich konsequent und regelmässig nachgehen wollen und damit dazu beitragen, ein anderes System aufzubauen, das optimal auf die Belange und Bedürfnisse jedes einzelnen abgestimmt ist.
Was wäre mir wichtig?

Mir wäre wichtig, dass die Menschen die grosse Vision von der zukünftigen Welt wie sie auf der anotherworld.site veröffentlicht wurde unterschreiben können und dass sie bereit sind, Schritt für Schritt daran mitzuwirken, dass diese umgesetzt wird. Dass sie bei allen Unterschieden in den Details die grossen Grundwerte teilen. Dazu gehören Solidarität untereinander, Wohlwollen füreinander, gegenseitiger Respekt, gegenseitige Unterstützung, achtsamer Umgang miteinander, respektvolle Kommunikation, die Bereitschaft dazuzulernen und sich zu verändern, Bewusstheit zu erlangen, „an sich selbst zu arbeiten“ ...
Was wird gebraucht?

Menschen, die mitmachen wollen mit dem bedingungsvollen Grundeinkommen

Menschen, die ihre Wohnungen, Häuser, Grundstücke etc. einbringen wollen und dafür ein Wohnrecht bekommen für eine Wohnung/ ein Haus, in dem sie schon sind und das Recht, an anderen teilnehmenden Orten ihre Ferien/ eine zeitlang zu verbringen

Menschen, die Geld spenden möchten, weil sie die idee als soziales Experiment gut finden und unterstützen möchten

Ein Computerprogramm, auf dem die verschiedenen Tätigkeiten aufgelistet sind und sich die Leute dafür eintragen können, gerne im Internet und auch in Form einer App

Ein guter Unternehmensberater/ Steuerberater/ Rechtsawalt/ Notar für alle Einzelheiten bei der Planung und Umsetzung in die passende Rechtsform mit allem, was zu beachten ist

Pro Teilnehmer*in circa 1250,- Euro (1000,- Euro Grundeinkommen plus 250,- Kranken- und andere Versicherungen)

Fördergelder, Crowdfunding oder Fundraising (15.000 Euro pro Teilnehmer*in im Jahr) wenn jeweils 15.000 Euro beisammen sind kann eine weitere Person am Programm teilnehmen

Teilnehmer*innen, die ihr Geld einbringen Sie können sich jeden Monat das Grundeinkommen selbst wieder herausnehmen und selbst über ihr eingebrachtes Geld weiterhin verfügen, ausser sie haben es der Gemeinschaft aller Teilnehmenden willentlich gespendet

Weitere Details sind gemeinschaftlich zu bestimmen und zu regeln. Methoden der Entscheidungsfindung sind noch gemeinsam zu entwickeln bzw. festzulegen. Dabei werden Methoden und Verfahren, bei denen alle zu Wort kommen wie die Soziokratie mit ihrem Konsent oder ein Konsenzverfahren und eine achtsame Kommunikation bevorzugt.

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weitere Einreichungen

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